No. 31 - Psychiatrisierungs-Argumentation
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Die Gegenseite soll nicht ernst genommen, für unzurechnungsfähig erklärt werden.
Die Vorgehensweise der Psychiatrisierungs-Argumentation oder des „argumentum ad psychologicam“ wird von mir an anderer Stelle genauer expliziert. Vgl. ‚Fehlerhafte Argumentation‘ – 4.Beispiel.
Haltlosigkeit (‚an sich‘)
- Die Fallacy „argumentum ad psychologicam“ zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass nicht auf die Argumente der Gegenseite als solche eingegangen wird, sondern stattdessen ein (negativistischer) ‚psychologischer Blick‘ auf die Gegenseite stattfindet.
- Verstößt gegen die folgende Pragma-Dialektische Regel: Ein Widerlegungsversuch muss sich auf denjenigen Standpunkt beziehen, der tatsächlich von der Gegenpartei in der Diskussion geäußert worden ist.
- Ist verwandt mit No.16 (Als Außenseiter ausgrenzen)
1.Beispiel
„Die Härte, mit der Du denkst, konsequent handeln zu müssen, erstaunt mich.“
Interpretation: Gemäß dieses Vorwurfs ‚denkt‘ die Gegenseite also einfach nur, so handeln zu müssen. Es wird bei diesem Vorwurf implizit unterstellt, dass jene konsequente Handlungsweise sachlich nicht gerechtfertigt werden kann; dass es sich folglich lediglich um eine subjektive Marotte als Erklärung dafür handeln kann. Würde man die Gegenseite ernst nehmen, müsste es heißen: „Die Härte, mit der Du so konsequent handelst, erstaunt mich. Ist dies wirklich sachlich gerechtfertigt?“
2.Beispiel
Ein ausführliches illustratives Beispiel der Psychiatrisierungs-Argumentation findet sich in einem YouTube-Video vom 09.11.17 mit dem Titel
„Hamad Abdel-Samad - Borderline und schizophren?“ [Video bei YouTube nicht mehr verfügbar].
Rita Kuonen, die in der Psychiatrie eine Schwestern-Ausbildung hatte, sieht in ihren Darlegungen das Werk Abdel-Samads, in welchem er sich mit dem Islam kritisch auseinandersetzt, lediglich als Ausdruck seiner (ein für alle Mal feststehenden) psychischen Probleme an, die sie wohl aus seiner Autobiografie („Mein Abschied vom Himmel: Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland“, Knaur 2010) entnimmt [siehe dazu auch: No. 45 – Statische Festlegung eines ‚an-sich-Seienden‘, 2.Beispiel]. Auf die eigentlichen Argumentationen als solche des Autors (in seinen Schriften über den Islam) geht sie nicht ein – es sei denn, sie behauptet, seine Ansichten seien rein subjektiv und hätten keinerlei wissenschaftlichen Background (was allerdings Quatsch ist: es handelt sich da um eine freie Erfindung von Rita Kuonen). Man erkennt daran, dass die Psychiatrisierungs-Argumentation hier ein Spezialfall des ‚argumentum ad hominem‘ ist. – In dem Buch „Mohamed: Eine Abrechnung“ (Droemer 2015) finden sich fortlaufend Anmerkungen (insgesamt 111), in welchen Quellenverweise angegeben werden, sowie eine 15-seitige Bibliografie. In dem Faschismus-Buch („Der islamische Faschismus. Eine Analyse“ (Droemer 2015)) finden sich zwar keine direkten Quellen-Verweise, jedoch eine umfangreiche Bibliografie. Außerdem arbeitete Abdel-Samad am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und des Weiteren am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München.
3.Beispiel
<(…) Ein anderer Weg, sich Kritik vom Hals zu halten, ist
die Psychologisierung des Kritikers. Z.B. durch Unterstellung von Labilität und Schwächlichkeit.
Wer Einwände äußert, dem wird dann attestiert, dass er etwa von Abstiegsängsten geplagt sei und nicht verwinden könne, dass er seine besten Tage hinter sich habe. Die Reduktion eines Textes auf das beschädigte Ego seines Autors wurde gerade eindrucksvoll am Beispiel des „Zeit“-Redakteurs Jens Jessen vorgeführt, der sich seinen Ärger über die seiner Ansicht nach latente Männerfeindlichkeit im modernen Feminismus von der Seele geschrieben hatte.>
[Der bedrohte Mann [eingeschränkter Zugriff]. Seit einem halben Jahr tobt die #MeToo-Debatte. Es geht dabei längst nicht mehr um Gleichberechtigung, sondern um den Triumph eines totalitären Feminismus. Von Jens Jessen (5. April 2018)]
„Peinliches Elaborat“, „weinerliche Ausführungen“, „ehrloses Geflenne“, „hysterische Heulsuse“, das sind nur ein paar der Beschimpfungen, mit denen Jessen belegt wurde. Wer als Journalist so delegitimiert ist, mit dessen Argumenten muss man sich nicht mehr auseinandersetzen. (…)> (Spiegel - Seite 41)
(Aus DER SPIEGEL Nr. 20/ 12.5.2018, „Der Kritiker als Verräter“, S. 40-41)
4.Beispiel
Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen soll aus der CDU ausgeschlossen werden.
<Der Bundesvorstand der Partei beschloss am Montag einstimmig die Einleitung eines entsprechenden Verfahrens. CDU-Chef Friedrich Merz sagte, der Vorstand habe Maaßen außerdem mit sofortiger Wirkung die Mitgliedsrechte entzogen. Die Entscheidung sei "unabwendbar" gewesen, "der klare Trennungsstrich" mit dem heutigen Tag gezogen. Zuvor hatte CDU-Generalsekretär Mario Czaja gesagt, Maaßen habe sich "sowohl in der Wortwahl als auch in seinen inhaltlichen Themen ganz klar von Grundpositionen der CDU entfernt". Er habe in der Partei "nichts mehr verloren". (…) Das Präsidium der CDU hatte Maaßen bereits am 30. Januar aufgefordert, die Partei von sich aus zu verlassen. Es warf ihm damals vor, laufend gegen die Grundsätze der CDU zu verstoßen. "Für seine Äußerungen und das damit zum Ausdruck gebrachte Gedankengut" sei in der Union kein Platz. Denn er gebrauche immer wieder eine "Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen". Maaßen sei "offenkundig nicht am Wohl der CDU gelegen".> (Quelle: SZ.de; Süddeutsche Zeitung vom 13.12.2023. Artikel: „CDU beschließt Ausschlussverfahren gegen Hans-Georg Maaßen“. Von Robert Roßmann, Berlin)
In einem YouTube-Video wird Maaßen von Ralf Schuler, einem Politik-Reporter interviewt (“Schuler! Fragen, was ist” vom 16.02.2023) [Video nicht mehr verfügbar] mit dem Titel: < „Ich bin nicht rechtsradikal, ich bin normal“ – Hans-Georg Maaßen über den Streit mit der CDU.>
Im Laufe dieses Interviews mit Maaßen bringt Schuler (ab 18:51) einen Video-Ausschnitt aus einem anderen Interview, das er mit Michael Kretschmer (CDU) sechs Tage vorher führte. Kretschmer ist Ministerpräsident von Sachsen seit 2017. [Der Titel des „Schuler! Fragen, was ist“-Interviews vom 10.02.2023 bei YouTube lautet: „Migrations-Klartext von Michael Kretschmer”.] Dort ging es ab 31:03 bis 32:37 speziell auch um Hans-Georg Maaßen. Diesen Teil bringt jetzt Schuler in seinem Interview mit Maaßen, um Maaßen damit zu konfrontieren.
Ich zitiere nun den Wortlaut des Schuler-Interviews mit Kretschmer über Maaßen, weiterhin zitiere ich den Wortlaut der diesbezüglichen Erwiderung anschließend von Maaßen (ab 20:03):
Kretschmer: <Wir haben hier eine einzelne Person bei 380 Tausend Mitgliedern, die einen tiefen Schmerz hat und wirklich auch viele Verletzungen aus den letzten Jahren und Jahrzehnten mit sich trägt und das immer wieder auch zur Schau stellt – ich weiß nicht, an welcher Stelle das alles so gekommen ist – man merkt an seinen Wortmeldungen wie verletzt er ist und er stößt damit unheimlich viele Menschen vor den Kopf. Mir wäre es lieber man würde ihm jetzt gar nicht diese Bedeutung zugeben, auch in der öffentlichen Debatte, aber es ist ebend eine schiefe Ebene mittlerweile entstanden, die uns mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Beschluss für ein Ausschlussverfahren führen wird.>
Schuler (Frage an Maaßen): „Was hat Sie denn so verletzt?“
Maaßen: <Wissen Sie, was er gesagt hat, das erinnert mich auch an die Zersetzungstechnik, wie ich sie mal studiert hatte, wie der Gegner es gemacht hat. Man kann Leuten natürlich vorwerfen, ähm sage mal, die Imperialisten zu unterstützen, Konterrevolutionär sein, wie es in der DDR der Fall war, oder heute: man ist Nazi oder man ist Rechtspopulist. Was subtiler ist, und das hat er gemacht: eigentlich bin ich ein Gestörter, ja eigentlich bin ich schon pathogen, man muss Mitleid mit diesem alten armen Mann haben, nehmt ihn nicht ernst. So was wurde in der DDR auch gemacht, wo Wissenschaftler – also er hat ja seine Meriten gehabt, aber irgendwann hat er seine Probleme bekommen, hat wahrscheinlich so nen Schlag im Kopf weg, also nehmt ihn nicht ernst. Das ist eine subtilere Art der Diskreditierung.
Nehm ich nicht ernst: ich bin kein Mensch, der gestört ist und ich habe auch keine Schmerzen und Leiden erlitten in den letzten Jahren, sondern ich sage ganz klar, was ist; und auch wenn es Herrn Kretschmer und der CDU wehtut, ich bin ja nicht dazu geboren worden, den Leuten Freude zu machen, sondern ich bin dazu da, auch den Anderen die Wahrheit zu sagen. Ich sage täglich die Wahrheit, ob das in der Migrationspolitik ist, dass wir jeden Tag hier Hunderte junge Männer haben, die ins Land kommen, und wo die Bundesregierung noch nicht einmal sagt, wir nehmen hier Flüchtlinge ins Land, sondern wir nehmen die Leute hier ins Land, weil wir die Macht haben, diese Leute ins Land zu holen. Wir werden sie auch alle einbürgern; oder wie ich heute in der Zeitung gelesen habe, wir werden sie nicht nur einbürgern, sondern sie werden das Wahlrecht bekommen und dann werden wir sehen, wie die Wahlen in Deutschland aussehen. Und das sprech ich aus, und das tut ihm [Kretschmer] weh und das tut auch Herrn Merz [Vorsitzender der CDU Deutschlands] weh. Und ich muss ihm [Kretschmer] in einem oder anderen Punkt auch widersprechen: Ich steh nicht alleine da, ich steh überhaupt gar nicht alleine da. Sie ham ja gesehen, fast 50 Tausend Leute hatten innerhalb einer Woche, haben ne Petition für Maaßen unterschrieben. Ich bekomme jeden Tag Hunderte von Emails von Unterstützern. Die Werte-Union steht wie eine Person hinter mir. Ich stehe wirklich nicht alleine da und ich bin mir ganz ganz sicher, dass in Deutschland viele Leute so denken wie ich.>
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No. 32 - Sonntagsreden
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Bedeutung (‚für sich‘)
Eine Institution will nach Außen und für die Mitwirkenden ein positives Idealbild von sich präsentieren bzw. propagieren – im Gegensatz zur wirklichen Realität der Institution, die jenem Idealbild tatsächlich nicht entspricht. Der Zweck ist, mit dem Selbstverständnis des positiven Selbstbildes eigene negative Handlungsweisen zu ignorieren, zu beschönigen, nicht wahrzuhaben (ist insofern verwandt mit No. 18 – Abwehrmechanismen). Das erscheint vielen als ‚Stärke‘. Selbstkritik bzw. kritische Selbstreflexion wäre Schwäche, Verrat oder ‚Nestbeschmutzung‘. Da ist es naheliegend zu vermuten, dass gerade genau das, was in Sonntagsreden so schön als Idealbild aufgezogen wird, nicht stimmt! Dass es sich also um bewusste und/oder unbewusste Ablenkung von der Realitätswahrnehmung handelt. dass man sich in einem irrealen idealen Selbstbild sonnen will bzw. dies den anderen vorgaukeln will. Siehe dazu auch „openthesaurus.de“ oder auch <Usage examples for „sonntagsreden“ in Deutsch>.
(Hinweis: Sonntagsreden können auch der geistigen Glorifizierung, der ideologischen Überhöhung, des unwahren, falschen Konsenses dienen. Siehe dazu No.11, speziell Beispiel 3 Unterpunkt 4.).
Haltlosigkeit (‚an sich‘)
Logischer Widerspruch zwischen Selbstvorstellung bzgl. meines Verhaltens sowie meiner (idealen) Ziele im Gegensatz zu meinem effektiven realen Verhalten.
1.Beispiel
Folgende Passage fand sich in der “MieterZeitung”
(offizielles Organ des “Deutschen Mieterbund e.V.” Ausgabe 4/2011, August 2011, S.6). Es ging um den “Deutschen Mietertag 2011 in Berlin” mit 450 Delegierten und 150 Gastdelegierten.
<Birgit Grundmann [Staatssekretärin im Bundesjustizministerium] sprach in ihrer Rede auch die geplanten Änderungen im Prozess- und Zwangsvollstreckungsrecht an, mit denen das sogenannte Mietnomadentum bekämpft werden soll und erntete damit Gelächter und Buhrufe der Delegierten. Das Justizministerium sehe hier Regelungsbedarf. Auf der Vermieterseite ständen eben nicht nur Profis, sondern auch viele kleine Vermieter, für die die Mietwohnung Vorsorge sei.>
Zu diesem Gelächter und den Buhrufen der Delegierten im eklatanten Widerspruch -freilich ohne diesen überhaupt vor den Delegierten zu bedenken - erklärte der mit 97,6% wiedergewählte Präsident des Deutschen Mieterbundes, Dr.Franz-Georg Rips, vor eben diesen Delegierten: <Der Mieterbund sehe sich in der Verantwortung, eine Rechtsordnung, vor allem auch ein Mietrecht sicherzustellen, das gerecht und ausgewogen sei.> (a.a.O. S. 7).
Das Letztere ist offenbar eine ‚Sonntagsrede‘ im hier gemeinten Sinne.
2.Beispiel
In einem Artikel des Gießener Anzeigers vom 6.11.12, Seite 14 mit der Überschrift
„Stadt im Dialog weiterentwickeln“,
heißt es als Einleitung: <Eine positive Zwischenbilanz ihrer Tätigkeit hat die Gießener SPD-Stadtverordnetenfraktion gezogen. „Seit Regierungsübernahme hat sich die politische Kultur in Gießen insgesamt verändert. Unter schwierigsten Haushaltsbedingungen entwickeln wir unsere Stadt im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und mit einer klaren sozial-ökologischen Handschrift weiter. Anderthalb Jahre rot-grün bedeuten Erneuerung, konsequent und Schritt für Schritt“ erklärte der Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Gerhard Merz nach der Klausurtagung in Gladenbach in einer Pressemitteilung.>
Da ist es doch nur verwunderlich – bei so viel Dialog – dass eine Bürgerinitiative unter schwierigsten, eiskalten klimatischen Bedingungen zum letzten Mittel einer Unterschriftensammlung tausender von Bürgerinnen und Bürgern bzgl. einer Bürgerbefragung greifen musste, um ihren Park in der ‚Wieseckaue‘ vor hunderten von Baumfällungen zu retten. Das ganze ergebnislos, weil das Stadtparlament diese Bürgerbefragung ablehnte. Und einige Monate später wieder dasselbe, weil nunmehr der ‚Schwanenteich‘ dran glauben sollte. Allerdings zog das Stadtparlament nach dieser zweiten Unterschriftenaktion die neueren Baumfällprojekte wieder zurück. Das zum Thema Ökologie. Zum Thema Soziales ergab sich kurz nach der Pressemitteilung unter anderem die Ankündigung einer wesentlichen Erhöhung der Grundsteuer, weil die Stadt aufgrund von langjähriger Schuldenmacherei und diverser Megaprojekte mittlerweile pleite ist. Auch hier gab es keinerlei Dialog mit den betroffenen Bürgern, also den Hausbesitzern und Mietern. – Es handelt sich folglich bei dieser Pressemitteilung der SPD-Stadtverordneten-Fraktion mit der Behauptung von ‚Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern‘ offenbar weitgehend um eine ‚Sonntagsrede‘ im oben gemeinten Sinne.
3.Beispiel
Die Auswirkungen neoliberaler Unternehmensformen in der Evangelischen Kirche
<anhand eines aktuellen Beispiels aus dem Ruhrgebiet. Hier haben sich zwei Unternehmen zu dem größten evangelischen Arbeitgeber im Ruhrgebiet zusammengeschlossen. Sie beweisen, wie man sich evangelisch nennen kann, sonntags schöne Reden hält, gleichzeitig demokratische Rechte von Arbeitnehmern beiseite lässt und selbstgemachte Kirchenregeln nicht beachtet.> (Siehe den Artikel des ‘Herner Sozialforums’ von 2011)
4.Beispiel
Scheinbar ehrenwerte Argumentation eines Grünen Politikers
Im „Gießener Anzeiger“ vom 22.01.2022, Seite 18, stand zu lesen (Artikel von Jana Wolf), zunächst die Überschrift: <Hat Seehofer ein Gutachten zur AfD absichtlich verwässert? – Bei der Einstufung der Alternative für Deutschland als Verdachtsfall soll der frühere Bundesinnenminister wesentliche Passagen verändert haben – aus politischem Kalkül>. Im Artikel selber heißt es dann unter anderem: <Von den Grünen kam deutliche Kritik an der mutmaßlichen Einflussnahme Seehofers: „Bezüglich der Bewertung der Verfassungsfeindlichkeit von Personen, Gruppen oder Parteien bestellt nicht die Politik die Musik“, sagte Konstantin von Notz, Vizevorsitzender der Grünen-Fraktion sowie des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Es liege bei den Sicherheitsbehörden, diese Bewertung nach gesetzlichen und objektiven Kriterien vorzunehmen.> Bei dem Gutachten soll Seehofer im Januar 2021 eine Überarbeitung des bestehenden Gutachtens veranlasst haben insbesondere zu den Punkten „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ (was Seehofer ja selber 2018 als CSU-Chef verkündete) und des Weiteren bzgl. einer Passage <über die migrationsfeindliche Politik der AfD und deren Ablehnung gegenüber Zuwanderern.> In beiden Fällen soll die Bewertung der verfassungsmäßigen Grenzüberschreitung hin zur Verfassungsfeindlichkeit durch Einwirkung Seehofers auf Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang „abgeschwächt“ bzw. „deutlich zurückhaltender formuliert“ worden sein.
Die Argumentation des Vizevorsitzenden der Grünen-Fraktion im Bundestag, Konstantin von Notz, klingt sehr ehrenwert, indem von Notz um eine Haltung besorgt zu sein scheint, wonach Politiker gegenüber dem Verfassungsschutz in Bezug auf dessen Einschätzung konkreter Verfassungsfeindlichkeit keine Weisungsbefugnis haben sollten.
Leider ist es aber so, dass man meines Wissens nie gehört hat, dass ein maßgeblicher Politiker der Grünen (speziell Konstantin von Notz) es bedauert hat, dass sehr wohl in massivem Grade politikerseits Einfluss auf den Verfassungsschutz genommen wurde, als der Vorgänger von Thomas Haldenwang, nämlich der damalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, 2018 seines Postens enthoben wurde, als er für ‚die‘ Politik eine offenbar unangenehme Interpretation der Ereignisse von Chemnitz kundtat. Nämlich indem er in Frage stellte, dass in Chemnitz von Gruppen der Bevölkerung tatsächlich verfassungsfeindliche Hetzjagden gegen Ausländer stattfanden – wie dies von der Bundeskanzlerin Angela Merkel ffentlich behauptet wurde. – Insofern ist von Notzen‘s Argumentation als ‚Sonntagsrede‘ einzustufen: sie klingt zwar ehrenwert, ist es jedoch nur scheinbar, da er höchst einseitig die Unabhängigkeit der Einschätzungen des Verfassungsschutzes bzgl. konkreter Verfassungsfeindlichkeit gegenüber der Politik betont, nämlich lediglich dann, wenn es ihm in den eigenen politischen Kram passt. (Über die Chronik der Entlassung von Maaßen, siehe hier. Über Maaßens politische Ansichten, siehe hier (insbesondere zwischen 38:00 und 48:00)
5.Beispiel
Siehe No.11.3 – Ein Machtkartell schottet sich geistig nach Außen ab.
Sonntagsrede bei der 17. Bundesversammlung - Sonntag, 13. Februar 2022
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No. 33 – „Du hältst zu den Feinden“
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Bedeutung (‚für sich‘)
Argumente, welche die Auffassung von ‚Feinden‘ stützen, zählen natürlich nicht. Es geht nicht um objektive Abwägung, inwieweit ein Argument haltbar ist oder nicht, sondern um die Verteufelung des Arguments. (Verwandt mit No.01: Das Paradigma vom "Boten schlechter Nachrichten").
Haltlosigkeit (‚an sich‘)
- Fallacy „confirmation bias“. <The tendency for individuals to favor information or data that support their beliefs. It is also the tendency for people to only seek out information that supports their a priori, or pre-existing, conclusions, and subsequently ignores evidence that might refute that pre-existing conclusion.> (Siehe skeptical raptor blog)
- Verstößt gegen die folgende Pragma-Dialektische Regel: Ein Widerlegungsversuch muss sich auf denjenigen Standpunkt beziehen, der tatsächlich von der Gegenpartei in der Diskussion geäußert worden ist.
Ein Landtagsabgeordneter kritisierte eine Baumaßnahme der Stadt Gießen.
Es ging um das teure Zuschütten einer jahrzehntelang perfekt funktionierenden Unterführung und stattdessen die Herstellung eines ampelgesteuerten Fußgängerüberwegs über eine stark befahrene Straße vor dem Gießener Gerichtsgebäude. Die Justizbehörde war gegen diese Fußgänger-Überführung wegen Lärm- und Abgasbelästigung von stoppenden und anfahrenden Autos. Da nun der Landtagsabgeordnete sich die Auffassung der Justizbehörde zu eigen machte, hielt er folglich zu den Feinden. „Damit fällt der FDP-Politiker der Stadt in den Rücken“, heißt es in einer Pressemitteilung. (Gießener Anzeiger 12.12.12, S.16 mit der Überschrift: „An Dreistigkeit kaum zu überbieten“).
Das war zwar nicht das einzige Gegenargument des SPD-Verkehrspolitikers Heimbach gegen den Landtagsabgeordneten Greilich, aber immerhin eines davon, und die Ansicht der Gießener Justizbehörde, die sich der Landtagsabgeordnete zu eigen machte, zählte nicht: „Wenn Greilich Berechnungen aus Teilen der Justizbehörde eher vertraue, als denen der Stadt, zeigt dies für Heimbach ein „seltsames Verhältnis zu städtischer Verwaltung.“
2.Beispiel
Der ehemalige Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen soll aus der CDU ausgeschlossen werden.
Ich beziehe mich auf einen Artikel im „Gießener Anzeiger“ vom 6. Februar 2023, Seite 2, mit der Überschrift: „Ultimatum verstrichen – Maaßen will nicht gehen. Der CDU-Politiker war immer wieder mit Äußerungen vom äußersten rechten Rand aufgefallen / Union will Rauswurf jetzt beschließen. Von Hagen Strauß“. Ich zitiere: <…In diversen Interviews hatte Maaßen einen freiwilligen Austritt jedoch abgelehnt. Nun soll gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet und ihm mit sofortiger Wirkung die Mitgliedsrechte entzogen werden. Am 13. Februar will der CDU-Bundesvorstand dies beschließen, wie aus der Tagesordnung für die Sitzung hervorgeht. Die Union wirft Maaßen Verstöße gegen die Grundsätze und die Ordnung der Partei vor. Auch nutze er „die Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen“, wie es in einem Präsidiumsbeschluss heißt.
Maaßen war in den vergangenen Jahren immer wieder mit Äußerungen vom äußersten rechten Rand aufgefallen. Er selbst wies zuletzt alle Vorwürfe zurück. Er sei „pauschalen Verunglimpfungen“ ausgesetzt. „die mit nichts zu belegen sind“, meint er in einem TV-Interview.>
In einem anderen Zeitungsartikel des „Gießener Anzeigers“ vom 26. Januar 2023, Seite 4, hieß es bei der Bildunterschrift „Hat sich mit AfD-nahen Behauptungen sein eigenes Grab in der CDU geschaufelt: Hans-Georg Maaßen. In dem Artikel wird noch eine Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast (SPD) zitiert: „Jetzt sind Taten statt Worte gefragt.“ Der Mann habe schon lange die demokratische Mitte verlassen. „Er hetzt seit Jahren“. Weiter unten heißt es in dem Zeitungsartikel: <Schon öfter hat der Mönchengladbacher mit grenzwertigen Einschätzungen unter anderem zur Flüchtlingspolitik die Unionsspitze in Erklärungsnot gebracht (…)> [Aus <“Endgültig abgedriftet“. CDU will früheren Verfassungsschutzpräsidenten Maaßen loswerden und prüft den Ausschluss – warum das für die Partei heikel ist. Von Hagen Strauß]
Interessant ist natürlich, dass sich seitens des CDU-Präsidiums, oder auch seitens des Journalisten Hagen Strauß des Gießener Anzeigers, mit keiner einzigen Ansicht Maaßens haltbar argumentativ auseinandergesetzt wird. Das bestätigt offenbar die Behauptung Maaßens, dass er pauschalen Verunglimpfungen ausgesetzt sei. Ein Haupt-Argument gegen Maaßen ist: Du hältst zu den Feinden! Das jedoch ist kein triftiges Argument, dass irgendwelche Ansichten Maaßens haltlos sind, sondern lediglich ein ‚Red Herring‘: also ein knallroter stinkiger Hering, der in die Diskursarena geworfen wird, um davon, worum es eigentlich argumentativ gehen sollte, auf Grund seines Gestanks und seiner signalroten Farbe abzulenken.
3.Beispiel
Eine freundliche Einladung und ihr Ergebnis
„Jetzt mal ne ganz andere Frage: Hast Du, und vielleicht auch Dein Freund A BC, Interesse daran, dass wir uns zu einem rustikalen Abend-Essen bei mir – zusammen mit meiner Frau und Freundin Barbara – in unserer Styga unterm Dach treffen? Wir hätten beispielsweise Handkäs mit Musik im Angebot. Und natürlich auch Appelwein, Rotwein, Weißwein, Bier u.dergl.“
Antwort:
„vielen Dank für Deine nette E-Mail. Ein ganz besonderes Danke soll ich Dir von A BC ausrichten, der sich über das Lob (und auch die Korrekturen) für seine Internetseite gefreut hat. Selbstverständlich nehme wir gerne Deine Essens-Einladung an, auch wenn A bittet, folgendes auszurichten: "Die Einladung würde ich gern annehmen, allerdings, ich will nicht unhöflich sein, mag ich keinen Handkäs. Für einen Fleischkäs komme ich jederzeit. Er soll mal einen Vorschlag machen." Auch ich halte mich von Handkäse mit Musik schon lange fern (…)“
Der Termin wurde daraufhin mit einem etwas anderen Essensvorschlag und Klärung der Getränkefrage gebongt.
Ergebnis:
„Hallo Manfred,
nachdem ich am Wochenende sehr ausführlich Deine Webseite(n) gelesen habe und zu meiner Überraschung feststellen mußte, daß Du dort Links und Lektüreempfehlungen unter anderem zu Thilo Sarrazin und Ken Jebsen / KenFM eingestellt hast, und darüberhinaus öffentlich bei YouTube die AfD verteidigst, in persona Gottfried Curio und sogar Bernd Höcke, ziehe ich die Annahme Deiner Einladung, auch im Namen von A BC, zurück.
Höflichst
D EF“
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No. 34 - Konfrontations-Kanone in Anschlag bringen
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Bedeutung (‚für sich‘)
Mit Hilfe von nicht zutreffender provozierender Behauptung soll entweder Subordination (Unterwerfung) oder Konfrontation hergestellt werden. – Der Zweck der Sache: Jemand soll durch unangemessene Subordination in seiner Autorität herabgesetzt werden. Falls er sich (angeblich zu Unrecht) dagegen wehrt, kommt es zum Konflikt, wobei er ebenfalls minderwertig dasteht.
Ist verwandt mit No. 19 (=unbewußte strategische Lüge) als auch bei der No. 30 (=Verdrehen der Schuld) dort mit dem 4. Beispiel: „Double-Bind-Kommunikation“.
Haltlosigkeit (‚an sich‘)
Entstellung der Wirklichkeit zu Ungunsten der Gegenseite. Die Objektivität der Darstellung wird durch Verdrehen relevanter Tatsachen des Sachverhaltes verhindert.
1.Beispiel
Einer Person MÜLLER wird im Laufe eines Gesprächs von Person MEIER (freundlicherweise)
ein Werkzeug W als Geschenk angeboten
mit Hilfe dessen er einen Gegenstand C (einen Computer) reparieren könnte. Er würde das Werkzeug demnächst vorbeibringen.
MÜLLER hat eigentlich erst mal gar nicht vor, C zu reparieren, aber da jedoch MEIER meint, er würde ihm W gerne schenken, er selber könne W sowieso nicht gebrauchen, so nimmt MÜLLER den Vorschlag von MEIER an.
Nun will aber MEIER plötzlich gar nicht das Geschenk einfach nur vorbeibringen, sondern will stattdessen C selber reparieren. MÜLLER sieht keine Veranlassung, sich auf solch eine überflüssige Wickelei einzulassen und teilt MEIER seine diesbezügliche Verwunderung mit.
Darauf erwidert ihm MEIER folgendes: „Der Vorschlag C zu reparieren kam von Ihnen, nicht von mir – und ich hielt es für die beste Methode, wenn ich das mache, statt Ihnen das Werkzeug W auszuhändigen, mit dem Sie eh nicht richtig umzugehen wissen.“
Mit dieser falschen Behauptung, dass MÜLLER den Vorschlag zur Reparatur gemacht habe, bringt also MEIER (aus heiterem Himmel) seine Konfrontationskanone in Stellung. MÜLLER kann ja jetzt eigentlich nur Ja & Amen sagen (und ist dann der Trottel) oder dementieren – und in letzterem Falle hat man die schönste Konfrontation, wobei natürlich MÜLLER für MEIER als das Arschloch dasteht, da MEIER seine falsche Behauptung für alle Zukunft starr aufrecht erhalten wird.
2.Beispiel
4 Leute spielen zum ersten Mal Poker zusammen.
2 Freunde und 1 Ehepaar. Das Ehepaar hat die 2 Freunde zum Essen eingeladen und die Poker-Utensilien bereitgestellt. Der Ehemann gibt die Pokerregeln bekannt. Die zwei Freunde erklären während des Spiels eine entscheidende Pokerregel für ungültig, was erweisbarer Quatsch ist. Es soll also eine falsche Pokerregel eingeführt werden, die zu einem unfairen Spiel führen würde. Jetzt hat der Ehemann die Wahl, klein beizugeben oder zu protestieren. Im Falle des Klein-Beigebens steht der Ehemann als Trottel da. Im Falle des Protests steht er als minderwertiges bzw. bösartiges Arschloch da. Das Pokerspiel wird abgebrochen, da die beiden Freunde sowieso noch was Wichtigeres vorhaben. Die schriftliche, beweishafte, genaue Klarstellung der Falschheit der Regel der beiden Freunde wird von ihnen nie überprüft, und bzgl. des Anspruchs auf Zugeben des Irrtums wird „narzisstische Gekränktheit“, „Dominanz“, „peinlicher apodiktischer Trip“ unterstellt. (Dieser Schlussakt stellt die Anwendung der Fallacy argumentum ad psychologicam dar; siehe No.31).
Mit der Einführung der falschen Pokerregel (aus heiterem Himmel) wurde hier eine Konfrontationskanone in Stellung gebracht, die die Gastgeber in jedem Falle in eine minderwertige Rolle drängen sollte.
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No. 35 - Entscheidende Differenzierung verhindern
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Bedeutung (‚für sich‘)
Das Argument führt dazu, dass in der Nacht alle Katzen grau sind. Mit diesem Argument wird eine Nebelbombe geworfen, um zu verhindern, dass der eigentlich entscheidende Tatbestand, nämlich die notwendige Differenzierung, ernsthaft zur Sprache kommt.
Ist verwandt mit No.02 (=Datenverdünnung) und No.05 (=verzerrte Darstellung), No.25 (=Entscheidende Erklärungs-Determinanten nicht mit berücksichtigen).
Haltlosigkeit (‚an sich‘)
- Die Objektivität der Darstellung wird durch Ausblenden relevanter Tatsachen des Sachverhaltes verhindert.
- Ungerechtfertigte Zuordnung eines Elements zu einer Menge mit definierten Eigenschaften. Sowie Trugschluss der Verallgemeinerung.
In einer Diskussion, in der es um die Hässlichkeit von Gießen geht, kommt das folgende Argument, das offenbar aufgrund seiner unbezweifelbaren Richtigkeit auf Resonanz stößt:
„Jede Stadt hat hässliche und schöne Anteile“
Jedoch: Damit werden alle möglichen Städte in einen Topf geworfen. Es kommt somit nicht zur Sprache, dass es unterschiedliche Proportionen des Hässlichen bzw. Schönen in den verschiedenen Städten gibt – und dass dies ab einer hohen (wahrscheinlich sogar messbaren) Quantität vor allem in einer Innenstadt sehr wohl von Relevanz ist. Wer in der Diskussion jetzt gegen dieses doch ach so plausible Argument (Jede Stadt…) aufmuckt, wird niedergemacht oder zum Störenfried und Außenseiter erklärt. Es soll der falsche Konsens damit hergestellt werden (vgl. No.11).
2.Beispiel
Im Spiegel 41/2014 wird im Inhaltsverzeichnis (S.7) für die Seite 42 folgendes angekündigt: „Minderheiten. Wie
eine Studie zum Verhältnis von Deutschen und Sinti und Roma
so lange interpretiert wurde, bis sie politisch passte.“ Und in der Überschrift zu diesem Artikel heißt es S.42. „Sind die Deutschen feindlich gegen Sinti und Roma gesinnt? Eine Regierungsstudie erweckte diesen Eindruck. Beteiligte Experten sehen das anders.“ Dann heißt es S.43:
<Doch die Forschungsergebnisse sind keineswegs so eindeutig, wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und ihre Leiterin es offenbar haben wollten. Einige Erkenntnisse widersprechen sogar der Annahme, dass „Antiziganismus“ ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland sei. Dass dieses bislang kaum jemanden auffiel, hängt auch damit zusammen, dass sich viele auf die Kurzzusammenfassung verließen, die der Studie vorangestellt ist.> Dann schildert der Spiegel den (ergebnislosen) Kampf der Wissenschaftler gegen dieses nicht von ihnen verfasste Vorwort. Später weiter S.43: <In einem Schreiben baten die Forscher, alle Bezüge auf die Autoren zu entfernen, um Missverständnisse zu vermeiden. Außerdem forderten sie die Auftraggeber auf, ihr Vorwort so von der Studie abzusetzen, dass für jeden auf Anhieb erkennbar sei, wo der politische Anteil ende und der wissenschaftliche beginne. Die Wissenschaftler schlugen vor, das Vorwort vor das Inhaltsverzeichnis zu setzen und mit römischen Ziffern zu versehen, um es auch optisch vom Forschungsteil zu trennen. „Ich habe mit den Handlungsempfehlungen der Antidiskriminierungsstelle nichts zu tun“, sagt Joachim Krauß, der für den empirischen Teil der Studie verantwortlich ist. „Das eine ist Politik, das andere ist Wissenschaft.“>
Es soll mit dieser vorgeblich wissenschaftlich gestützten Argumentation des weit verbreiteten deutschen „Antiziganismus“ eine differenzierte Betrachtungsweise offenbar verhindert werden. Würde z.B. ein Deutscher, womöglich zu Recht, auf kriminelle Tendenzen bei kürzlich zugewanderten Zigeunern aus Bulgarien, Albanien und Rumänien hinweisen, so braucht man sowas nicht ernst zu nehmen, da es sich ja sowieso nur um den verbreiteten „Antiziganismus“ von Deutschen handele.
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